Unsere Handlungsprinzipien

Empathie/Verstehen/Sensibilität

Das Bemühen um einfühlendes Verstehen in die Wünsche, Anliegen und Sichtweisen des Kindes/Jugendlichen/jungen Erwachsenen im folgenden Klient genannt, ist die grundlegende Fähigkeit, die einen individuellen Zugang zum Klienten überhaupt erst möglich macht.

Unterschiedlich ausgeprägte Persönlichkeiten machen unterschiedliche pädagogische Vorgehensweisen notwendig. Wo eigene Werthaltungen fehlen, muss der professionelle Begleiter "in die Bresche springen", wo klare Orientierungen und autonome Entscheidungen beim Jugendlichen/Klienten bestehen, soll der Begleiter nicht seine eigenen Überzeugungen dagegen setzen. Normative Vorstellungen über das, was ein Klient können und tun sollte, sind zwar Realität, sind aber für sich genommen untauglich als Wegweiser in der Arbeit mit psychisch vulnerablen jungen Menschen. Vielmehr gilt es, den Jugendlichen wie den jungen Volljährigen zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit sozialen Normen und Werten zu befähigen, die eine Anpassung und Integration in die Gesellschaft befördert, ohne Individualität preiszugeben.


Beziehung/Kooperation/Akzeptanz

Die Beziehung zum Klienten sehen wir als kooperative Arbeitsbeziehung, die von gegenseitiger Akzeptanz geprägt ist. Der Klient wird als Verhandlungspartner gesehen, der Verantwortung für sich und seine persönliche Entwicklung/Lebensplanung übernehmen muss. Gelingt keine derartige Beziehungsaufnahme zum Klienten, kann keine effektive Hilfe erfolgen. Die angebotene Hilfe ist dann bestenfalls ein zeitlich befristetes Angebot, welches der Klient annehmen oder ablehnen kann.

Standardmäßig erfolgt eine Zusammenarbeit mit Ärzten/Psychotherapeuten/Psychologen, gesetzlichen Betreuern und Angehörigen.


Zielklärung/Hilfeplanung

Unsere Unterstützungsmaßnahmen sind grundsätzlich darauf ausgerichtet, den Klienten in seiner Selbststeuerungsfähigkeit bzw. Verselbständigung zu stärken. Diesen Oberzielen wird nicht nur im Rahmen der anfänglichen Hilfeplanung, sondern auch darüber hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Ableitung und Klärung von Einzelzielen und die Abstimmung der darauf ausgerichteten Unterstützungsmaßnahmen wird als ein kontinuierlicher Prozess gesehen. Dabei unterscheiden wir zwischen Therapiezielen und Alltagszielen. In Bezug auf die Therapieziele erfolgt eine Abstimmung mit dem behandelnden Psychologen/Therapeuten, um eine optimale Fortsetzung und Unterstützung einer störungsspezifischen Behandlung im Alltag des Klienten sicherzustellen. Die Alltagsziele des Klienten werden zwar auch hinsichtlich ihrer Beziehung zu den Therapiezielen betrachtet. Es erfolgt jedoch keine Unterordnung der Alltagsziele unter Behandlungsziele. Es wird vielmehr eine Integration der Störungsbehandlung in einen Ziel- und Maßnahmeplan verfolgt, der den Klienten mit seinen Anliegen in verschiedenen Lebensbereichen ernst nimmt und eine breite Unterstützung - orientiert an den individuellen Bedürfnissen sicherstellt.


Professionalität und Transparenz

Wir legen viel Wert auf eine fundierte Kenntnis der Mitarbeiter im Bereich psychischer Störungen und vorhandene Erfahrungen in der praktischen Arbeit mit psychischen, emotionalen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Professionalität heißt für uns, dass wir uns selbstbewusst in einen fachlichen Austausch mit behandelnden Ärzten und Therapeuten begeben, um z.B. Beobachtungen und Erkenntnisse aus der Alltagsbegleitung des Klienten rückzumelden, und dadurch etwa Differentialdiagnostik oder Therapie optimieren helfen.